Festschrift zur 50. Geburtstagsfeier
03.08.2018
So Gott will, ist die Festschrift zur 50. Geburtstagsfeier des TVW am 2. November im Bräuhof fertig“, sagen Sieglinde Maryniak und Angela Saller. Die beiden Frauen arbeiten seit einem dreiviertel Jahr an der rund 100-Seitigen Jubiläumsausgabe anlässlich 50 Jahre Turnverein Wallersdorf. Die Mammutaufgabe verlangt den Frauen viel Zeit und Fleiß ab, denn mit über 1.000 Mitgliedern, allen Abteilungen im Breiten- und Wettkampfsport, ist es kein leichtes Unterfangen, allem gerecht zu werden.
Sieglinde Maryniak stöbert in ihrem Terminkalender: „Am 28. Oktober 2017 saßen wir zum ersten Mal beisammen, von 13 bis 23 Uhr.“ Damals ahnten Sieglinde Maryniak, sie zählt zu den Gründungsmitgliedern des Turnvereins und war 30 Jahre beim BLSV stellvertretende Kreisvorsitzende sowie zehn Jahre niederbayerische und bayerische Schülerwartin der Leichtathletik und Angela Saller, BTV-Vizepräsidentin (Turn-, Fitness- und Gesundheitssport) und Vorsitzende Turnbezirk Niederbayern, nicht, wie viele Nächte sie sich noch um die Ohren schlagen werden. Ein Dutzend rote, prall gefüllte Ordner, über 1.000 Bilder auf Dias und Fotopapier, ebenso viele Bilder in digitaler Form auf unzähligen USB-Sticks, E-Mails aus den Abteilungen oder Zeitungsartikeln lassen das Material für die Festschrift ins Unermessliche ansteigen.
Die Idee für die Festschrift hatte Sieglinde Maryniak: „Irgendwer muss es machen, aber alleine geht es nicht.“ Sie fragte Angela Saller und freute sich, mit ihr eine kompetente Mitstreiterin im Boot zu haben. Obwohl Angela Saller vor rund 40 Jahren angefangen hat, alles über den TVW für eine Chronik zu sammeln und der Grundstock für die Festschrift gegeben ist, müssen die Damen oftmals tief graben: „Vieles droht einzuschlafen. Schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass wir eigentlich zu spät angefangen haben.“ Doch davon lassen sie sich nicht unterkriegen und dankend nahmen sie Hilfe an, wie zum Beispiel von Willi Ruhstorfer oder den Abteilungsleitern. Je weiter sie in die Geschichte eintauchen, desto höher ist der Prozentsatz an Zeitungsartikeln. In jüngeren Jahren dagegen steigt die Dokumentation hinsichtlich Digitales, ein Fortschritt, der den Frauen zugutekommt.
„Oft haben wir nur Bilder angeschaut“, beide Frauen sind fest im Sport verwurzelt und natürlich wurden beim Betrachten viele Erinnerungen wach, sie tauschten sich rege über vergangene Höhepunkte aus und die Zeit verrann wie Butter in der Sonne. Weil die Menschen aber gerne Bilder ansehen, waren sich Sieglinde Maryniak und Angela Saller schnell einig, so viele wie möglich unterzubringen und davon so viele als möglich in Farbe. Das Gesamtkonzept legten sie nach Wertigkeit oder Dauer der Abteilungen sowie Anzahl der beteiligten Personen aus. „Bei einem Mitgliederhöchststand von 1.147 und einem Verein, der bereits in jungen Jahren im Kreisverband führend war in Sachen Breitensport, ist es nicht leicht auszuwählen.“
Zweifel haben die beiden allerdings keine mehr. Getrost kehren sie dem Gedanken, „Jeden kann man´s nicht recht machen“ den Rücken und widmen dem Breitensport und Wettkampf mit Leistungen ausreichend Seiten. Dabei werden Entstehung, Entwicklung und die Gegenwart der Abteilungen miteinfließen. Manches Mal war ihnen schon zum Weinen zumute, wenn bei diversen Anlässen keine Fotos gemacht wurden: „Aber das ist halt jetzt nicht mehr zu ändern.“ Nichtsdestotrotz fanden sie genügend Material, um beispielsweise die Leichtathleten und Turner gebührend vorzustellen, die den TVW bis zu Deutschen Meisterschaften vertraten. Die Abteilungen JuJutsu und Boogie-Woogie blicken sogar auf internationale Erfolge zurück.
„Alle haben sie Lehrgeld bezahlt“, die Frauen sprechen über alle Abteilungen und schmunzeln: „Aber sie haben sich alle unwahrscheinlich schnell entwickelt und Erfolge verbucht.“ Die Besten, Einzelne oder Mannschaften, werden in der Festschrift niedergeschrieben. Darüber hinaus werden die Struktur des Vereins, die Kinder- und Jugendarbeit und auch die gesellschaftliche Repräsentation nicht fehlen. Doch bevor der Leser in die Vereinsgeschichte eintauchen wird, gibt es politische und sportliche Grußworte zu lesen. „Werbung?“ Die beiden Frauen sehen sich an und antworten lachend auf die Frage: „Nein! Die hat beim besten Willen nicht mehr reingepasst!“ Das Grundgerüst der Festschrift steht und der Termin in der Druckerei kann eingehalten werden. „Was uns noch fehlt, ist der Deckel.“ Sieglinde Maryniak und Angela Saller sprechen von der Titelseite: „Doch da fällt uns gewiss was ein.“
Bericht und Foto: Christine Schmerbeck, Landauer Zeitung
Bild zur Meldung: Festschrift zur 50. Geburtstagsfeier